"Covidiot" umgedeutet
Abgeleitet vom Begriff "Fachidiot" dreht sich beim "Covidiot" die Erde allein um das Coronavirus. Wie lange noch?
Deutsch ist eine schöne und ehrliche Sprache. Nicht umsonst wird sie mit Dichtern und Denkern in Verbindung gebracht. Viele Fremdsprachen beneiden die Deutsche um die Sprachakrobatik, die sie mit zusammengesetzten Worten ermöglicht. Eines dieser besonders schönen und ehrlichen Worte ist der Begriff „Fachidiot“.
Der Duden definiert das Wort als „männliche Person, die sich nur mit ihrem Fachgebiet befasst“ und informiert, dass sein Gebrauch häufig „abwertend“ erfolgt.
Auf Wikipedia findet man eine etwas ausführlichere und kluge Beschreibung:
Als Fachidiot wird ein Experte bezeichnet, der eine Problematik nur aus der Perspektive seines Fachgebietes kennt, allein aus seiner Sichtweise erfassen kann und nicht alle Möglichkeiten und Richtungen in Betracht zieht, die für die vollständige Verständlichkeit und Erfassbarkeit eines Gegenstandes, einer Sache oder Thematik erforderlich wären. Häufig tut sich der Fachidiot schwer, sich in andere hineinzuversetzen und seine eingeschränkte Perspektive zu ergänzen und zu erweitern. Weitere mögliche Betrachtungsweisen lehnt er infolge selektiver Wahrnehmung (Egoismus, Narzissmus) und daraus folgender Ignoranz ab.
Betrachten wir uns nun die Wortschöpfung „Covidioten“, die sogenannte Querdenker, Corona-Leugner und Verschwörungstheoretiker als „Idioten“ abstempeln soll. Was ist das Fachgebiet? Wer sind die vermeintlichen Idioten?
Was ich und viele dieser vermeintlichen Covidioten kritisieren ist der Umgang mit der Krankheit Covid. Die Fachidioten - und das ist in diesem Text nicht abwertend gemeint - haben die Deutungshoheit an sich gerissen. Sie bestimmen mittlerweile unser ganzes Leben. Vom Einkauf beim Bäcker mit FFP2-Maske über den Distanzunterricht bis zum Verbot, dass zwei Geschwister zusammen ihre Großeltern besuchen oder wir Eltern mit einem befreundeten Pärchen ein Glas Wein trinken. Wohlgemerkt, alle kerngesund!
Weil aber das Fachgebiet Covid die Nachrichten bestimmt und Fachleute, die nur Covid denken können, ihre bestimmt berechtigten Sorgen ununterbrochen in die Welt posaunen, werden wir seit über einem Jahr von Fachidioten regiert. So verwundert es nicht, dass der bayerische Kultusminister die Gesundheit der Schüler über den eigentlichen Sinn und Zweck von Schule stellt. Dabei ist Gesundheit mehr, als nur von Covid verschont zu bleiben. Der Einfluss von guter Bildung auf die Gesundheit ist seit Jahren bekannt und gut erforscht. Ganz im Gegensatz zu Covid.
Wir sollten uns einmal überlegen, ob wir wirklich alles Covid unterordnen wollen, oder ob es doch noch andere Themen gibt, die uns als Mensch glücklich und letztlich auch gesund machen. Ich würde als Covidioten daher ehrlicherweise die Herren Drosten, Söder und Lauterbach bezeichnen. Aufgrund eines fehlenden eigenen Fachwissens scheinen besonders Politiker anfällig dafür zu sein, das Fach Covid als oberstes und einziges Wissen zu akzeptieren.
Frei nach Wikipedia übersetze ich den Begriff „Covidiot“ daher neu:
Als Covidiot wird ein Wissenschaftler oder Politiker bezeichnet, der nur die Gefahr, die von der durch das Virus SARS-CoV-2 ausgelösten Krankheit Covid-19 ausgeht, sieht und blind ist für die Lebenswirklichkeiten der Menschen im Land und die Bedürfnisse einer freiheitlich, demokratischen Gesellschaft. Häufig tut sich der Covidiot schwer, sich in seine Mitmenschen hineinzuversetzen und andere (Fach-)Meinungen zu Covid zu hören und anzuerkennen. Weitere mögliche Betrachtungsweisen lehnt er infolge selektiver Wahrnehmung (Egoismus, Narzissmus) und daraus folgender Ignoranz ab.
Mit dem Hashtag #Covidiot ist der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken also ein klassisches Eigentor gelungen. Denn bei genauerer Betrachtung trifft es sie selbst und alle Schlafschafe, die beinahe ideologisch verblendet hinter dem Coronavirus hertrotten und seine Fachidioten gottgleich verehren.
Entgegen dem Duden möchte ich Covidiot nicht abwertend verwendet wissen, sondern eher liebevoll, wie man mit verstreuten Professoren umgeht, die zwar geniale Ideen haben, aber denen eben oft das Praktische im Leben fehlt.