Nehmen wir einmal an, ich bin süchtig nach Schmerzmitteln. Du bist mit mir befreundet und machst dir sorgen. Du sagst: „Charles, du musst wirklich von diesen Tabletten runterkommen. Sie machen dich kaputt, und vielleicht nimmst du irgendwann mal eine Überdosis.“
Ich antworte: „Aber ich kann nicht damit aufhören. Ich habe die ganze Zeit Schmerzen. Wenn ich sie nicht nehme, kann ich meinen Alltag nicht bewältigen. Ich habe schreckliche Rückenschmerzen und mein Arzt sagt, dass ich nichts dagegen tun kann.“
Wenn du die meiner Antwort zugrundeliegenden Annahmen akzeptierst, kannst du wenig dagegen sagen. Wenn wir beide akzeptieren, dass es keinen anderen Weg gibt, die Schmerzen zu mildern, und die Ursache nicht behandelbar ist, dann habe ich recht damit, dass ich weiterhin Schmerzmittel nehmen muss.
Und jetzt lass uns über das viel kritisierte Herbizid Glyphosat sprechen, das Monsanto als Roundup vertreibt. Kritiker bringen überzeugende Argumente zu den gesundheitlichen und ökologischen Folgen. Befürworter widerlegen diese Argumente, zumindest zur Zufriedenheit der Behörden. Die Debatte wütet schon seit Jahrzehnten. Ein Argument der Befürworter ist: „Schau, Roundup ist das effektivste Breitbandherbizid, das wir haben. Wenn wir es nicht mehr verwenden, gehen die Ernteerträge zurück. Wir müssten andere, weniger effektive Herbizide verwenden, die noch giftiger für Mensch und Umwelt sein könnten. Roundup ist die sicherste und wirtschaftlichste Alternative, die uns zur Verfügung steht.“
Auch hier ist es so, dass wir das Argument zu neunzig Prozent durchgehen lassen, wenn wir die Grundannahmen teilen. Dadurch, dass wir die Diskussion auf den relativen Schaden und Nutzen von Roundup beschränken, akzeptieren wir indirekt das ganze System, von dem Roundup ein Teil ist. Wenn wir ein industrielles Agrarsystem mit Monokulturen als gegeben hinnehmen, dann haben die Verteidiger von Roundup wohl recht. Dann brauchen wir Roundup oder etwas Ähnliches um das gegenwärtige System aufrechtzuerhalten. Wenn wir das System nicht ändern, dann wird ein Verbot von Roundup bloß dazu führen, dass auf ein anderes Herbizid umgeschwenkt wird: neue Chemikalien oder Gentechnologien, die ihre eigenen, gefährlichen Nebenwirkungen haben.
Die meisten Kritiker wünschen sich nicht, dass Glyphosat von einem anderen Herbizid abgelöst wird. Glyphosat ist eher ein Kristallisationspunkt der Kritik am gesamten System der industriellen Landwirtschaft. Wenn wir eine klein strukturierte, biologische, regenerative, ökologische, diversifizierte und lokale Landwirtschaft hätten, dann wäre Glyphosat kein Thema, weil es kaum notwendig wäre. Wie ich in meinem Klima Buch (1) ausführlich belege, ist diese Form der Landwirtschaft in puncto Ernte pro Landeinheit der industriellen Landwirtschaft überlegen (wobei sie mehr Arbeitskraft erfordert – mehr Gärtner, mehr kleine Landwirtschaften).
Brauchen wir Glyphosat jetzt also, oder nicht? Wenn wir vom aktuellen System ausgehen, dann wahrscheinlich schon. Worüber wir uns unterhalten müssen, ist das System an sich. Wenn wir das nicht tun, dann ist der Streit um Glyphosat eine bloße Ablenkung. Manche mögen immer noch aus technischen Gründen gegen Glyphosat sein, aber die wirkungsvollste Kritik zielt nicht auf die Chemikalie ab, sondern auf das System, in dem sie notwendig ist. Die Leute bei Monsanto gehen wahrscheinlich vom aktuellen System aus und verstehen nicht, warum ihre gewissenhaften Anstrengungen, das System ein wenig zu verbessern, von Umweltaktivisten nicht verstanden werden und sie als die Bösen hingestellt werden.
Dasselbe Muster gibt es bei der sogenannten „psychischen Gesundheit“. Vor dreizehn Jahren schrieb ich den Essay „Meuterei der Seele“ (2), in dem ich psychische Zustände wie Depression und Angststörungen als Auflehnung gegen eine wahnsinnige Welt beschrieb. Indem diese Zustände als Krankheit bezeichnet und mit Psychopharmaka behandelt werden, ersticken wir die Rebellion und passen das Individuum wieder an die bestehende Gesellschaft an.
Wenn wir die Gesellschaft wie sie ist, als richtig und gut annehmen, dann ist ein schlecht angepasstes Individuum selbstverständlich ein krankes Individuum. Wenn wir Faktoren, die Menschen unglücklich machen, hinnehmen (oder sie nicht erkennen), zum Beispiel soziale Isolation, ungelöstes Trauma, die typische amerikanische Ernährung, zu wenig Natur, zu wenig Bewegung, oder Unterdrückung rassistischer, wirtschaftlicher, oder anderer Art, … dann wird es kaum Alternativen dazu geben, das Individuum anzupassen. Und wenn wir eine Behandlung ohne Medikamente gar nicht in Betracht ziehen, bleiben uns nur Antidepressiva wie Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (kurz „SSRIs“) übrig. Deswegen hatten jene, die diesen Artikel und seine Folgen (4) verurteilten, innerhalb ihres Bezugsrahmens vollkommen recht. „Diese Medikamente sind, auch wenn sie vielleicht zu häufig verschrieben werden, wirksame und notwendige Interventionen, die viele Menschen aus der Depression gerettet und normale Leben ermöglicht haben.“ Wenn wir jetzt einmal Studien ignorieren, in denen diese Medikamente nicht besser als Placebos abschneiden, und wenn alle anderen Variablen konstant bleiben, könnte man halbwegs gut argumentieren, dass SSRIs eine segensreiche Technologie sind, genau wie Glyphosat im Kontext der industriellen Landwirtschaft. (5)
In dieselbe Kerbe schlagen jene, die das aktuelle System als grundsätzlich gut, richtig oder unabänderlich akzeptieren und kritische Stimmen für schwächliche Gemüter halten. Es waren gar nicht so wenige Menschen, die mich mit den besten Intentionen und oft sehr vorsichtig gefragt haben, ob meine Skepsis gegenüber Impfungen und dem vorherrschenden medizinischen System nicht aus ungelösten Kindheitswunden stammt, die mit Autorität zu tun haben. Rebelliere ich hier gegen echte Ungerechtigkeit, oder ist die medizinische Autorität ein Stellvertreter für meinen Vater (der mich nicht länger aufbleiben ließ, um „All in the Family“ anzuschauen, der alte Tyrann). Vielleicht leide ich unter einer oppositionellen Verhaltensstörung. Jene, die medizinische Autorität grundsätzlich für gut und richtig halten, finden es womöglich einleuchtend, dass mein Misstrauen auf eine psychische Störung hindeutet.
Die Beispiele mit Glyphosat und Antidepressiva illustrieren, dass sogar ganz anständige Menschen Leid mitverursachen können, einfach weil sie die Systeme und die von ihnen erzeugten Realitäten akzeptieren. Bosheit ist nur eine dürftige Erklärung dafür. (6) Das ist eine der Erkenntnisse, durch die meine Karriere als Autor begann. Ich verbrachte fünfzehn Jahre mit einer einzigen Frage: Was ist der Ursprung dessen, dass sich so vieles so falsch anfühlt? Ich fand heraus, dass die zuvor erwähnten Systeme und Realitäten die Ergebnisse einer Ideologie sind, so tief in die Zivilisation eingewoben, dass sie fast untrennbar davon ist. Hat ein böses Genie das Konzept des getrennten Selbst, verloren in einem beliebigen Universum aus Kraft, Masse, Atomen und Leere, ausgeheckt? Nein, diese Mythologie hat sich organisch entwickelt und in unserer Zeit ihren Höhepunkt erreicht. Sie ist eigentlich schon überreif, doch die Frucht – die Systeme, in denen wir leben und die in uns leben – muss noch vom Baum fallen. Wenn es soweit ist, wird sie am Boden aufplatzen, und die Samen einer neuartigen Zivilisation werden wachsen.
Ok, die Covid Impfung. Wir könnten ihren relativen Schaden oder Nutzen abwägen, aber wenn wir die Diskussion hierauf beschränken, setzen wir unhinterfragt das System voraus, in das sich die Impfung natürlich einfügt. Ganz offen: Meine persönliche Meinung ist, dass die Risiken weit überwiegen, selbst wenn wir andere Variablen stabil halten. Das letzte Mal, als ich das in einem Essay sagte, bekam ich viel Kritik dafür, „die Behauptung nicht zu belegen“, obwohl ich sagte, dass es eine Meinung war, keine Behauptung. Ich werde es auch jetzt nicht behaupten, und auch nicht versuchen zu belegen, weil erstens viele der Quellen, die ich verwenden würde, für die meisten Menschen, die meine Meinung nicht teilen, inakzeptabel sind, und ich eine komplexe Diskussion über systemische Voreingenommenheit in unserer Informations-Landschaft beginnen müsste; und weil zweitens meine Meinung stark von praktischen Ärzten in meinem Umfeld geprägt ist, die die Schäden aus erster Hand sehen, die ich aber nicht anhand von öffentlich verfügbaren Dokumenten zitieren kann; und vor allem weil drittens ich jetzt die Diskussion erweitern und über das System der industriellen Medizin sprechen will, welches in vielen Dingen dem System der industriellen Landwirtschaft ähnelt. Außerdem wird, der skrupellosen Logik der Zensur in den sozialen Medien sei Dank, mein Essay nicht verboten werden, weil ich ja keine falschen „Behauptungen“ aufstelle. Ha! Pwned! (7)
Wenn wir die aktuelle Struktur der Gesundheitspolitik und damit die Paradigmen der modernen Medizin akzeptieren, dann ist die Impfung zumindest vertretbar, genauso wie Glyphosat im Kontext der industriellen Landwirtschaft vertretbar ist. (8) Wir könnten über den relativen Schaden diskutieren, das Impfstoffdesign studieren, über Informationsunterdrückung durch Wirtschaftsinteressen reden, oder über nicht angegebene Inhaltsstoffe, über die Dunkelziffer bei den Meldungen von Impfkomplikationen und so weiter. Solange aber lediglich diese spezielle Debatte geführt wird, sind wir im stillen Einverständnis, nicht über Dinge zu sprechen, die ihren Rahmen übersteigen.
Was übersteigt den Rahmen der Debatte über Impfsicherheit? Wirksame natürliche und alternative Behandlungsmethoden für Covid. Die Überlegenheit natürlicher Immunität gegenüber der durch Impfung hergestellten Immunität. Das „Terrain“ für Ansteckung: warum manche Menschen eine schwere Krankheit durchmachen oder sterben, und andere nicht. Die positive Rolle, die (auch krankheitserregende) Viren für die Gesundheit und die Evolution spielen. Die Abnahme der Virulenz mit der Zeit. Welche soziologischen Implikationen es hat, die Souveränität über den eigenen Körper an Regierungsvertreter abzugeben.
Im Grunde sind Impfungen ein Weg, die Gesellschaft, wie wir sie kennen, am Laufen zu halten. Es herrscht die Vorstellung „Jeder kriegt den Stich, und dann geht es wieder zurück in die Normalität.“ Ganz ähnlich wie bei den Psychopharmaka. Wenn wir von einer Gesellschaft ausgehen, die massenhaft Menschen unglücklich macht, dann brauchen wir vielleicht Psychopharmaka, damit sie fröhlich sind, oder zumindest dass sie funktionieren. Sie können dann „zurück zur Normalität“ – zurück zu dem Leben, wie es von den gesellschaftlichen Normen definiert ist. Allerdings ist es vielleicht genau dieses Leben, das sie zu Beginn unglücklich gemacht hat. Und wieder: Was für uns zur Normalität gehörte, umfasst auch die Bedingungen, die dazu führten, dass wir die Impfung jetzt (wohl mit gutem Grund) überhaupt erst brauchen.
Normal war die Gesellschaft, in der Autoimmunität, Sucht, Diabetes, Fettleibigkeit (9) und andere chronische Krankheiten in epidemischem Ausmaß auftreten. Diese Epidemie ist tatsächlich recht neu. In den 1950er Jahren war Diabetes in den USA zehnmal weniger verbreitet als heutzutage. Bei Fettleibigkeit war es ein Drittel. Autoimmunerkrankungen waren eine medizinische Seltenheit. Da die meisten Covid-Todesfälle bei Menschen vorkommen, die mit Diabetes oder anderen chronischen Krankheiten vorbelastet sind, spielt sich die gesamte Impf-Politik in historisch außergewöhnlichen Verhältnissen ab.
Normal war, dass die Menschen nicht mehr selbst und in Gemeinschaft für ihre eigene Gesundheit sorgen, sondern von Experten abhängig sind, die das für sie übernehmen. Die Patientin ist passiv, sie erträgt geduldig, was die Fachärztin mit ihr vorhat.
Normal war eine allgemeine Angst vor dem Tod, die zur Vergötterung von Sicherheit führte. Für Sicherheit war man bereit alles zu opfern, selbst die Grundfreiheiten, die individuelle Freiheit und die gemeinschaftliche Selbstbestimmung. Normal war die Marginalisierung ganzheitlicher und natürlicher Heilmethoden, welche wirksame Behandlungsmöglichkeiten für Covid und die meisten anderen Krankheiten bieten. Ups, dieser Satz wird als Falschinformation markiert werden. Wo sind die Nachweise, Charles? Nun, das ist ein Teil des Problems. Die Gesellschaft hat eben nicht so umfangreiche Mittel für die Untersuchung und Entwicklung von Kräuterheilkunde, Ernährungstherapie, Schwingungstherapie, und anderen unorthodoxen Therapieformen aufgewendet, wie für die pharmazeutische Forschung. Sie passen nicht ins Förder- und Finanzierungs-System und sie passen nicht ins vorherrschende Paradigma. Deswegen sind Nachweise durch multiple, groß angelegte, placebo-kontrollierte Doppelblindstudien eine Seltenheit. Darüber hinaus basieren viele alternative Therapien auf der einzigartigen Beziehung zwischen Therapeutin und Patientin, auf individuellen Behandlungen oder aktiver Mitarbeit der zu heilenden Person, und sind somit von Natur aus für standardisierte Studien ungeeignet. In standardisierten Studien, die die oben erwähnten „wissenschaftlichen Nachweise“ erbringen, müssen die Variablen konstant gehalten werden. Das ist Teil der industriellen Medizin, die ich benannt habe – „industriell“ ist alles, was über Standardisierung, Kontrolle, Quantifizierung und Skalierung funktioniert.
Das heißt nicht, dass es an Beweisen für die Wirksamkeit alternativer und ganzheitlicher Behandlungsmethoden für Covid oder irgendeine andere Krankheit mangelt. Weit gefehlt. Aber, um ihre volle Wirkkraft auszuschöpfen, muss man sich in Gebiete außerhalb der industriellen Paradigmen und Beweise wagen.
Ich würde mir gerne ein anderes „Normal“ vorstellen. Es weicht vom Traum der Industrie ab, die Erde, das Leben und die Menschen industriell neu zu konzipieren. Es ist die Normalität im Zeitalter der Ökologie, dem Zeitalter der Beziehung, dem Zeitalter der Gemeinschaft, dem Zeitalter der Wiedervereinigung.
In dieser Zukunft ist es normal, die Gesundheit als eine Frage guter Beziehungen innerhalb und außerhalb des Körpers zu betrachten. Die Gesellschaft verwendet die hunderten Milliarden, welche sie in die Pflege von Kranken investierte, nun dafür, diese Beziehungen zu verstehen und wiederherzustellen. Alle erdenklichen ganzheitlichen, kräuterheilkundlichen, homöopatischen, ernährungsbasierten, energetischen, … Therapien werden verfolgt, ausprobiert, getestet, verbessert, und falls wirksam, verfügbar gemacht.
In dieser Zukunft wird es auch normal sein, Verantwortung für seine eigene Gesundheit zu übernehmen und Unterstützung dabei zu bekommen (denn persönliche Willenskraft ist nicht genug, wir sind soziale Wesen und brauchen Unterstützung): Unterstützung auf ökonomischer, rechtlicher und infrastruktureller Ebene.
Ich habe meine Frau Stella, eine extrem wirksame Heilerin, gefragt, was aus dem Gesundheitswesen werden könnte. Sie sagte, „Wir erkennen an, dass der Geist und der Körper ein Kontinuum sind. Wir sehen Krankheit nicht als zufälliges Unglück. Wir wissen, dass achtsame Zuwendung heilen kann; dass es heilsam sein kann, einen Raum zu halten, in dem die Ganzheit, die Heilung, aus sich selbst heraus entsteht. Und jeder kann das prinzipiell. Wir können die Medizin den Menschen zurückgeben.“ Ich sehe, wie Stella fast jeden Tag Menschen bei echten Krankheiten hilft. Manchmal sind es Krankheiten, die Ärzten zufolge unheilbar sind. Die Kraft dieser Techniken (und anderer in der alternativen Welt) ist real, sie können gelehrt werden und ein neues Normal könnte auf ihrer Basis gebaut werden.
Ja, wir können die Medizin den Menschen zurückgeben. Die Kraft, uns selbst und uns gegenseitig zu heilen, wurde, wie so Vieles im modernen Leben, professionalisiert und in Waren und Dienstleistungen umgewandelt. Wir können diese Macht wieder für uns beanspruchen. Die Zukunft der Medizin ist nicht high-tech. Die Technologie hat ihre Berechtigung in ihrem Bereich (zum Beispiel in der Notfallmedizin), aber sie hat andere Kräfte verdrängt: Die Hand, das Kraut, den Verstand, das Wasser, den Boden, den Klang, und das Licht. Können wir uns ein Gesundheitssystem vorstellen, das das Versprechen der medizinischen Alternativen erfüllt, die im Schatten des konventionellen Systems Millionen von Leben berührt haben? Diese Alternativen sollten nicht mehr nur Alternativen sein. Kommt schon, Leute, sie funktionieren wirklich. Sie haben das letzte halbe Jahrhundert lang trotz Spott, Marginalisierung, fehlender Finanzierung und Verfolgung durch etablierte Institutionen Fahrt aufgenommen. Sie funktionieren. Nehmen wir sie ernst. Wir wissen, wie wir gesund leben. Lasst uns die Gesellschaft rund um dieses Wissen neu aufziehen.
Keine Behörde hat während Corona gesagt, „Die Menschen sind krank, sie müssen mehr Zeit draußen verbringen. Die Menschen sind krank, sie brauchen mehr Berührung. Die Menschen sind krank, sie brauchen eine gesunde Darmflora. Die Menschen sind krank, sie brauchen sauberes Wasser. Die Menschen sind krank, sie brauchen weniger Chemikalien im Essen. Die Menschen sind krank, drucken wir einen Diabetes-Warnhinweis auf Softdrinks. Die Menschen sind krank, regen wir sie an, mehr zu meditieren und zu beten. Die Menschen sind krank, stellen wir ihnen Gärten zur Verfügung. Die Menschen sind krank, machen wir die Städte fußgängerfreundlich. Die Menschen sind krank, lasst uns die Luft reinigen. Die Menschen sind krank, lasst uns kostenlos Schimmelsanierungen für alle Wohnungen anbieten. Die Menschen sind krank, lasst uns Weiterbildungen über heimische Kräuter bewerben. Die Menschen sind krank, machen wir die besten Mittel der Gesundheitsgurus für alle zugänglich. Die Menschen sind krank, machen wir unsere landwirtschaftlichen Böden wieder heil.“ Keines dieser Dinge ist so schwer, wie alle Menschen auf 2 Meter Abstand zu halten. Also, lasst uns diese Dinge tun. Lasst uns die Gesellschaft jetzt nach diesen Kriterien mit genauso viel Eifer umkrempeln, wie wir sie im Covid-Jahr umgekrempelt haben.
Will ich damit sagen, dass wir lieber nur das große Ganze anschauen, anstatt über Impfungen zu sprechen? Nein. Impfungen, ihre Gefahren und Mängel, und die Maßnahmen, die notwendig sind, um die Impfunwilligen zu zwingen, sind die sichtbare Spitze eines Eisberges, der uns drastisch das System vor Augen führt, das sie repräsentieren. Sie öffnen das Fenster in eine Zukunft technologischer Abhängigkeit, in der wir alles in unsere Körper geben, was die Behörden anordnen, und uns dann wundern, warum das Verspechen der Gesundheit, der Freiheit und der Rückkehr zur „Normalität“ immer am Horizont wartet, aber nie erreicht wird.
Eine andere Zukunft ruft. Sie wird uns nicht von den Behörden und Systemen überreicht werden, die jetzt das Sagen haben; wir müssen sie selbst einfordern. Durch die Wahlmöglichkeiten, die diese Zukunft für uns bereit hält, machen wir uns die Zukunft zu Eigen. In welche Zukunft führt dein nächster Schritt? In Richtung Normalisierung einer Welt unter Kontrolle? Oder hin zu einem neuen „normal“, wie ich es beschrieben habe? Der Weg gabelt sich. Es ist Zeit, zu wählen.
Anmerkungen und Quellen:
Aus dem Englischen von Jürgen Hornschuh, Eike Richter, Nikola Winter u.a.
https://charleseisenstein.org/books/climate-a-new-story/
https://charleseisenstein.org/essays/meuterei-der-seele/
Beispiele für nicht-pharmakologische Behandlungsmethoden für Depression sind: Therapien mit psychoaktiven Substanzen, Tai Chi, Kundalini Yoga, Therapien mit Kaltwasser, Rotlicht oder pulsierende Magnetfeldtherapie (engl. „Pulsed Electromagnetic Field Therapy“, PEMFT), usw. Warten Sie, habe ich gerade einen medizinischen Rat gegeben? Ganz schlecht! Ich behaupte nicht, dass irgendetwas davon tatsächlich hilft. Nope. Ich mache nur Fingerübungen. Nichts von dem oben Geschriebenen sollte als medizinischer Rat ausgelegt werden. Bitte konsultieren Sie einen qualifizierten Arzt, bevor sie etwas davon ausprobieren. Sie sind nicht dazu qualifiziert, ihre eigene Forschung zu betreiben. Eigentlich, zumal das Leben immer mehr medikalisiert wird, unternehmen Sie bitte gar nichts mehr ohne ärztliche Erlaubnis, auch nicht nach draußen gehen.
https://charleseisenstein.org/essays/mutiny-of-the-soul-revisited/
Um das klarzustellen: Ich denke, dass sogar im engeren Sinne von Risiken und Vorteilen sowohl Glyphosat als auch Serotonin-Wiederaufnahmehemmer keine gute Wahl sind. Das liegt an den Nebenwirkungen, die die Industrie eher verschweigt. Im Falle der SSRIs gehören zu den Nebenwirkungen alle möglichen Arten von körperlichen Problemen, und, womöglich, auch Mord und Selbstmord. Worauf ich hinaus will, ist, dass es schon Argumente für SSRIs gibt, die nicht ganz von der Hand zu weisen sind, jedenfalls wenn wir das System als unveränderbar betrachten.
Rücksichtslose, böswillige und psychopatische Individuen sind in der weltweiten Machtelite bestimmt überrepräsentiert. Sie sind im aktuellen System sehr erfolgreich, steigen bis an die Spitze auf, und finden Wege, dort zu bleiben. Ihre Macht hängt jedoch von den zugrundeliegenden Geschichten ab, die ich hier beschreibe. Sie haben diese Geschichten nicht erschaffen, aber sie nähren sie und werden von ihnen genährt.
Leute sagen mir immer, dass ich hier einen Tippfehler gemacht habe. „Pwned“ ist aber ein Begriff aus der Videospiel-Kultur. Ich weiß das, weil ich ein begeisterter Zocker bin. Nein Scherz. Ich hatte und habe Söhne im Teenager-Alter, deswegen bin ich so cool und hip. Das war auch ein Scherz. Es war auch ein Scherz, dass das die Zensur verhindern wird. Manche Leute haben geglaubt, ich meine es ernst.
Die Argumente für Impfpflicht sind noch viel schwächer, weil das Narrativ der „Epidemie der Ungeimpften“ bröckelt und immer mehr darauf hindeutet, dass die Impfung weder Infektionen noch Übertragungen verhindert, sondern nur Symptome verringert.
Wenn ich Übergewicht erwähne, wirft man mir oft Stigmatisierung von Übergewichtigen vor. Deswegen hören Sie bitte, wenn ich sage, dass am Übergewicht nicht die fehlende Willenskraft oder die dummen Entscheidungen der Menschen Schuld sind. Übergewicht ist bedingt durch Kindheitstrauma, soziale Programmierung, toxische Lebensräume und einer sozialen Infrastruktur, in der körperliche Bewegung als „Sport“ abgespalten wird, unerfüllte Bedürfnisse aufs Essen projiziert werden, in der das Nahrungsmittelangebot keinen echten Nährwert bietet, und viele weitere Faktoren. Manchmal essen die Menschen nicht einmal zu viel. Und auch wenn sie zu viel essen, ist die Stigmatisierung der Fettleibigkeit kontraproduktiv dafür, jemanden oder besonders sich selbst dazu zu bringen, abzunehmen. Denn oft essen Menschen zu viel (besonders zu viel Süßes), um einen Mangel an bedingungsloser Liebe und Akzeptanz zu kompensieren. Wenn wir uns selbst und uns gegenseitig genau so lieben, wie wir sind, dann kann dieses Stadium abgeschlossen werden und es kann sich etwas verändern. Ich biete auf meiner Website einen kleinen Online-Kurs namens „Dietary Transformation“ (Ernährungs-Transformation) an, der diese und verwandte Ideen erforscht und praktisch integriert.
Hinweis: Dieser und weitere Essays von Charles Eisenstein werden in dem Sammelband Die Krönung im Europa Verlag im April 2022 erscheinen.
Die Originalfassung dieses Artikels finden Sie hier:
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© 2021 Charles Eisenstein