Zwischentöne
Charles Eisenstein ermutigt uns, nicht zu hassen, sondern im Miteinander die Zukunft zu gestalten. Spaltung ist nicht die Lösung.
Der NACHHALL wurde 2021 von mir initiiert, um Meinungsblasen zerplatzen zu lassen. Meine Vision war damals schon unrealistisch, aber hoffnungsfroh. Heute pflastern verletzte Seelen meinen Weg. Bin ich daran schuld? Soll man jeden in seiner Blase bestärken und den Versuch zu vereinen, querzudenken, Gemeinschaft zu suchen, Frieden zu stiften besser aufgeben?
Weitere Gewalt ist in dieser Zeit ausgebrochen. In der Ukraine, über Gaza im gesamten Nahen Osten. Aber auch in Worten unter Freunden. Die sogenannten alternativen Medien haben nicht zusammengefunden, sondern streben in immer kleinere Splittergruppen und die Gräben zwischen ihnen werden immer tiefer. Ängste werden nicht ernst genommen oder umgekehrt, sie werden bewusst und unbewusst weiter geschürt.

Der sogenannte „Antisemitismus“ ist wieder da und wird wie das Virus geleugnet. Ja, der Begriff mag falsch sein. Aber ob Antijudaismus oder Antizionismus es besser beschrieben? Es geht darum, Menschen ihr Existenzrecht abzusprechen, sie zu entmenschlichen, ihnen das vorzuwerfen, was man selbst auch nicht anders hinbekommt. Vorwürfe, anstelle von gelebtem Zeugnis.
Unsere Traumata sind gewaltig und wir alle sind Meister darin sie zu verdrängen. Den Splitter im Auge des anderen sieht man, aber den Balken im eigenen nicht. Deshalb kann die Bibel und der christliche Glaube mir helfen, aber es gibt selbstverständlich auch unzählige andere Wege zum Heil. Ich beobachte bei vielen Menschen, und schließe mich da ganz ein, dass sie von anderen verlangen, was sie selbst nicht bereit sind zu tun. Sehr oft vermutlich unbewusst. Freud. Ich bin kein Psychoanalytiker.
Kurz und knapp: Schluss mit dem Geschwurbel – ein praktisches Beispiel muss her. Nicht um jemanden vorzuführen, sondern um mein Dilemma zu erklären. Ich bin für freie Meinungsäußerung und verlange dies vom Öffentlich-rechtlichen Rundfunk (nicht aber von privaten Medien!). Nun habe ich ein Buchprojekt aber kurz vor Erscheinen gestoppt, weil die Autorin darin mehrfach Israel des Völkermords an den Palästinensern bezichtigt.
Eigentlich eine Lappalie sollte man meinen. Zumal der Mainstream diese Aussage ja auch tagtäglich verbreitet. Israel, der Aggressor. Israel, das einen Krieg gegen die Zivilbevölkerung führt. Tote Kinder und Frauen, Hungersnot, … Quellen und Prominente, die diesen Zustand beschreiben und beklagen findet man genug. Aber ich mach da nicht mit! Warum?
Es ist mir leider nicht gelungen, meinen Standpunkt der Autorin zu erklären – und noch weniger konnte ich einen Kompromiss, oder eine Formulierung finden, die wir beide unterschreiben könnten. Ich bedaure das sehr und nehme die Schuld auf mich.
Wer glaubt, die alleinige Wahrheit zu besitzen, wird gar nicht bis hierher gelesen haben und hat es natürlich auch nicht nötig weiterzulesen. Für mich bleiben diese Menschen ideologisch verblendet und/oder schwer traumatisiert und insofern mitschuldig an den Gewaltspiralen überall auf der Welt. Friede scheint so unmöglich. Aber was uns Menschen nicht möglich ist, das wird uns von G’tt geschenkt. „Der Friede sei mit euch“ und „Fürchtet euch nicht“ – diese Sätze verbinde ich mit Israel und dem Volk Gottes!
Einen ebenso kritischen Blick auf Gaza hat Charles Eisenstein. Aber er setzt dem Hass Mitgefühl entgegen. Sogar Trump gegenüber.
Ich freue mich, dass Charles der Veröffentlichung seiner fünf Essays unter dem Titel „ZWISCHENTÖNE“ zugestimmt hat. Wie auch schon bei „Eine Handvoll Staub und Knochensplitter“ hat der Künstler Igor Sacharow-Ross die Titelbilder geschaffen.
Zwischentöne
von Charles Eisenstein | 2024
Softcover: 68 Seiten,
Klebebindung
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Größe: 14 x 22 cm
ISBN: 9783948576189
12,00 €
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Theologie & Religion
Im massel Verlag finden Sie auch theologische Bücher, die sich kritisch mit der Kirche und dem in Deutschland gelebten Christentum auseinandersetzen.
Eva Urban erzählt Kirchengeschichte(n) seit Abraham so, dass wir den Weg der Kirche heute wieder nachvollziehen können. Beginnend bei den Anfängen des Volkes Israels führt der Weg bis in unsere Gegenwart. Ohne Beschönigung, mit überraschenden Details und unüblichen Perspektiven hilft sie uns, das Wesentliche am christlichen Glauben und an der Kirche wiederzufinden.
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War da was?
von Eva Urban | 2024
Gebundene Ausgabe: 160 Seiten,
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ISBN: 9783948576080
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Der Titel „Die Freude der ganzen Erde“ erschließt sich dem Leser erst allmählich, denn – oberflächlich betrachtet – drehen sich die 18 Bildbetrachtungen dieser „ikonografischen Spurensuche“ um ein meist dunkles und düsteres Kapitel der europäischen Geschichte, dem Verhältnis zwischen Juden und Christen und wie sich dieses in der Ikonografie widerspiegelt.
Die Freude der ganzen Erde
von Bruno Alber | 2023
Softcover: 152 Seiten
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Größe: 24,5 x 32 cm
ISBN: 9783000755040
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Bruno Alber ist ein bekannter und erfahrener Kunsterzieher. Ihm ist mit diesem Buch ein bemerkenswerter Beitrag zum Thema „Antijudaismus” gelungen. Also zu einem Thema, das in unseren Tagen neue und erschreckende Aktualität gewinnt.
— Prof. Dr. Gerhard Lohfink